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Pflege-Weckruf (6)

Wir stellen uns der Verantwortung. Die Politik auch?

„Wir haben zum 1.1.2023 unsere Löhne angehoben. Der durch­schnitt­liche Stundenlohn (ungelernte Pflegekraft bis Pfle­ge­dienst­leistung) steigt von derzeit 18,99 Euro auf 19,56 Euro. Das Land Brandenburg zieht erst ab 1. Februar 2023 nach. Der Durchschnittslohn klettert dann allgemein von 17,64 Euro auf 18,80 Euro.

Gute und faire Entlohnung für Menschen in der Pflege finden wir wichtig und richtig. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass die Erhöhungen Pflegedienstleister wie uns fortlaufend vor ein Problem stellen: Wir müssen diese an die Pflegekund*innen weitergeben, indem wir die mit den Pflegekassen vertraglich geregelten Preise für die Pflegeleistungen an­he­ben.

Fazit: Die Pflegekosten gehen zunehmend durch die Decke – zum Ärger und zu Lasten der Pflegekund*innen, die ohnehin schon unter der hohen Inflation leiden.

Der Staat ist hier in der Pflicht. Ausweg aus diesem ständigen Span­nungs­feld kann nur eine Reform der Pflegeversicherung sein. Der Deutsche Pflege­rat fordert eine prozentuale Kopplung der Pflege­sach­leis­tungen an die Lohnerhöhungen.

Derzeit übernimmt die Pflegeversicherung lediglich einen Teil der Fi­nan­zie­rung für die zwangsläufig steigenden Pflegekosten. Der immer höher werdende Rest kann nicht weiterhin aus der eigenen Tasche der pflege­be­dürf­tigen Bürger*innen bezahlt werden.

Wie lange sollen sich Menschen Pflege noch leisten können?

Die Pflegeversicherung muss zu einer Versicherung werden, die den Namen auch verdient, und die den Menschen die Angst vor hohen Kosten bei zunehmender Pflegebedürftigkeit nimmt. Die Frage an eine an­ge­messene und faire Entlohnung der oftmals herausfordernden und in der Gesellschaft wenig beachteten Pflege von Menschen wäre damit auch geklärt.

Trotz allem stellen wir von LIONCARE uns längst unserer gesellschaftlichen Ver­ant­wortung. Macht das die Politik auch?"

LIONCARE-Geschäftsführer Werner Futterlieb