„Die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete vorgestern mit der Überschrift: 30 Pflegedienste vor der Insolvenz. „Wir erleben ein bisher nie dagewesenes Versagen aller wichtigen Säulen der Pflege in Brandenburg, das unsere Träger und Einrichtungen in zum Teil größte Nöte bringt".
Zitat Hubertus Diemer, Vorstand des DRK-Landesverbandes Brandenburg und amtierender Liga-Vorsitzender.
Dieses gefährliche Versagen betrifft in diesem Fall die Kostenträger, die es auf eine absolut unverständliche Art und Weise (angeblich gibt es zu wenige Sachbearbeiter) nicht schaffen, ausgehandelte Vergütungen in Verträge zu gießen.
Wir haben für die Tagespflege-Einrichtungen unseres Unternehmens die Verhandlungen für das Jahr 2023 im November 2022 abgeschlossen und warten heute, Anfang Mai, immer noch auf die Verträge, die uns berechtigen, höhere Preise umzusetzen. Seit Beginn diesen Jahres zahlen wir höhere Gehälter und kompensieren deutlich gestiegene Energiekosten auf der Vertragsgrundlage von 2022. Das kann und wird nicht mehr funktionieren. Selbst bei noch so guter Unternehmensführung ist irgendwann, und wie es aussieht ganz bald, die Liquidität nicht mehr gegeben.
Im Grunde genommen müssten alle Träger solcher Einrichtungen sofort ihre Arbeit einstellen, natürlich zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Familien. Wir alle sind Beitragszahler für die Sozialversicherungssysteme und können erwarten, dass die Selbstverwaltungen ihren Verpflichtungen gerecht werden. Insolvenzen werden das ohnehin marode Gesundheits- und Sozialwesen noch mehr in Schieflage bringen.
Vielleicht braucht es tatsächlich viele Insolvenzen und einen Totalausfall in der Pflege, damit sich in Deutschland etwas ändert. Die Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft wären allerdings fatal."