„Die Zahl der Menschen mit Demenz steigt deutlich. Künftig wird es nicht mehr gelingen, sie alle in stationären Pflege-Einrichtungen „unterzubringen“. Kapazitäten wären da, allein der Mangel an Mitarbeitenden führt unweigerlich dazu, dass Zimmer nicht bewohnt werden dürfen.
Ein Ausweg aus der sich bereits jetzt abzeichnenden Unterversorgungskatastrophe kann nur die konsequente Organisation von kleingliedrigen Wohn-Pflege-Arrangements innerhalb von Quartieren sein. Nachbarn, Vereine, ehrenamtlich Tätige müssen es sich zu eigen machen, sich ohne Wenn und Aber um ihre älteren Mitmenschen zu kümmern.
Geteilte Verantwortung heißt das bei uns, und wir übernehmen mit ambulanten Diensten gerne auch unseren Teil. Für Investoren ist die Idee von lebensnahem, auch generationsübergreifendem Wohnen (Apartments mit Service, Wohngemeinschaften) eine wunderbare Aufgabe.
Investitionen in stationäre Strukturen halte ich für nicht mehr zeitgemäß. Mich ärgert, dass es der Sozialstaat mit seinen Versicherungssystemen geschafft hat, den Familien die Verantwortung für ihre Angehörigen abzunehmen. Wir müssen jetzt mühselig versuchen, das umzukehren und deutlich machen, dass das Pflegegeld als kleiner Ausgleich für besondere Aufwendungen innerhalb der Familie gedacht war und ist, und es nicht zur Aufbesserung des Haushaltseinkommens dienen kann. Die Pflegeversicherung muss hier endlich für Klarheit sorgen!“